WB Grüne Mitte Bremen
- STANDORT BREMEN WOLTMERSHAUSEN TABAKQUARTIER
- FLÄCHE 6.222 m² BGF
- AUSLOBERIN EVOREAL MIT FH BREMEN
- AUSGELOBT IN 06/2024
Hochbaulicher Realisierungswettbewerb
Neubau eines Hochpunktes am Platz „Grüne Mitte“ im Tabakquartier Woltmershausen, Bremen
3. Platz
Das 55 ha große Areal vorderes Woltmershausen wird gemäß eines Masterplans von 2020 städtebaulich neu entwickelt. Darin befindet sich das sog. Tabakquartier und dort auf dem Baufeld 3 ist ein Hochhaus als markantes und identitätsstiftendes Element geplant. Dieser hochbauliche Wettbewerb hat die Konzeptionierung und Gestaltung dieses Hochpunktes am Rande des zentralen Freiraums des Quartiers, der sog. „Grünen Mitte“ ausgelobt. Die angrenzende denkmalgeschützte industrielle Bestandsbebauung ist ein weiteres zu berücksichtigendes Merkmal.
Das neue Wohnhochhaus mit Gewerbeflächen im Erdgeschoss öffnet sich gestalterisch zum Platz „Grüne Mitte“ und zum grünen Innenhof und tritt in den Dialog mit den angrenzenden Freiräumen. Das umgebende Grün wird in der Fassade vertikal fortgeführt und findet seinen Abschluss auf der gemeinschaftlich genutzten Dachfläche. Brüstungsfenster im liegenden Format öffnen den Blick der Bewohner in die Umgebung und bieten gleichzeitig Sichtschutz. Aus der Fußgängerperspektive erscheint der Öffnungsanteil erhöht, das Gebäude wirkt nahbar und offen. Die architektonische Gestaltung des Gebäudes nimmt Rücksicht auf die umgebende Industrieästhetik und integriert sich harmonisch in das Stadtbild.
Gleichzeitig setzt das Projekt neue Maßstäbe in puncto Energieeffizienz und Nachhaltigkeit, indem es beispielsweise Solarenergie, Regenwassernutzung und grüne Dachsysteme nutzt. Als Fassadenmaterial wurde eine rückbaufähige Vorhangfassade aus Metall gewählt. Das Fassadenmaterial wird z. T. aus dem Bestandsgebäude gewonnen. Wiederverwertbare Fassadenelemente werden neu beschichtet und kommen erneut zum Einsatz. Durch die Verwendung der richtigen Materialien lässt sich der Anteil der grauen Energie in der Erstellung deutlich reduzieren und der Anteil an Beton durch kreatives Unterlassen (z.B. Brespa-Decken) erheblich verringern. Ziel ist es, Energie und Emissionen in Planung, Bau und Betrieb des Gebäudes auf ein Minimum zu reduzieren und dabei langlebige und recyclingfähige Baumaterialien zu verwenden.
Insgesamt repräsentiert das nachhaltige Wohnhochhaus im Tabakquartier in Bremen eine gelungene Symbiose aus ökologischer Verantwortung, urbaner Lebensqualität und wirtschaftlicher Vitalität. Es steht für eine zukunftsweisende Entwicklung, die sowohl lokal als auch global als Vorbild dienen kann.